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DVS 2017 – Kulturgeschichte des Sports, 21-22 Sept 2017, Bochum (D)
21 septembre 2017 @ 12 h 00 min - 22 septembre 2017 @ 15 h 00 min
Neue Forschung zur Kulturgeschichte des Sports
Jahrestagung der dvs-Sektion Sportgeschichte 21. bis 22. September 2017 in Bochum
Der Verlauf der Geschichtswissenschaft war in den vergangenen Jahrzehnten von mehreren Paradigmenwechseln gekennzeichnet: Von einer überwiegend historistischen Ausrichtung ging die Entwicklung, grob und verkürzt gesagt, hin zur Gesellschaftsgeschichte und schließlich hin zur sogenannten „Neuen Kulturgeschichte“. Deren Vertreter/innen sind stark beeinflusst von postmodernen Ansätzen im Gefolge des linguistic turn und zielen in ihren Studien in erster Linie auf die Sinnkonstruktionen und Wirklichkeitsdeutungen, die das Denken und Handeln von Menschen in der Vergangenheit prägten. Bei bestimmten Themen wie Körper, Geschlecht, Ethnizität oder Klasse haben sich solche Ansätze als dominant herauskristallisiert.
Im Gefolge dieser kulturwissenschaftlichen Wende sind auch in der Sportgeschichte in den vergangenen Jahren verstärkt Arbeiten entstanden, die nach den Konstruktions- und Reproduktionsmechanismen entsprechender Identitäten fragen. Diese Entwicklung möchten wir aufgreifen und auf der Jahrestagung der dvs-Sektion Sportgeschichte Perspektiven einer Kulturgeschichte des Sports diskutieren. Wir freuen uns zum einen über Beiträge, die eher einen theoretisch-methodischen Schwerpunkt legen: Was verstehen wir unter „Kultur“, welche weiteren Schlüsselkonzepte stehen damit im Zusammenhang und wie lassen sie sich für sportgeschichtliche Themen analytisch fruchtbar machen? Trotz des Fokus der Neuen Kulturgeschichte auf Wirklichkeitskonstruktionen ist das, was unter „Kulturgeschichte“ verstanden wird, keineswegs einheitlich definiert, so dass spannende Diskussionen in dieser Hinsicht zu erwarten sind.
Zum anderen möchten wir Beiträge diskutieren, die in der konkreten Quellenanalyse mit einem kulturgeschichtlichen Vokabular – egal in welcher Form – gearbeitet haben. Gerade die Offenheit des kulturwissenschaftlichen Forschungsprogramms bietet die Chance, unterschiedliche methodische Zugänge und Inhalte miteinander in Dialog zu bringen.
Programm: kulturgeschichte_flyer_programm
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